Psychiatrie
Zwangsstörungen
Betroffene Menschen leiden unter wiederkehrenden Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen (wie bspw. Grübelzwang oder Zwangsrituale), welche als quälend empfunden werden. Meist werden diese Zwänge als sinnlos oder übertrieben erlebt, dennoch schaffen es Betroffene oft nicht, dagegen anzukämpfen.
Zwangsgedanken:
Oft beinhalten Zwangsgedanken Befürchtungen, sich selbst oder jemand anderem etwas anzutun, seine Arbeit nicht richtig erledigt zu haben, etwas Verwerfliches zu tun, usw... Weitere Inhalte von Zwangsgedanken sind häufig auch Gewalt, Sexualität (Inzest, Vergewaltigung...), Ordnung, Religion, Tod etc. Der Gedankengang wird meist unbefriedigend abgeschlossen, sodass sich die quälenden Gedanken andauernd aufdrängen und erneut durchdacht werden müssen, ohne zu einem realen Ergebnis zu gelangen.
Zwangshandlungen:
Beispiele für Zwangshandlungen sind Waschzwänge (Händewaschen), Kontrollzwänge (wiederholte Kontrolle von Herdplatten oder Türschlösser), Ordnungszwänge oder Berührzwänge (wiederholtes Berühren bestimmter Gegenstände).
Man geht davon aus, dass die Ursache für die Entwicklung von Zwängen ein Zusammenspiel von genetischer Veranlagung, Hirnstoffwechselstörung und psychischen Ursachen (z. B. biographische Faktoren oder Stress) ist.
Wenn Zwangssymptome, die von Betroffenen selbst als übertrieben oder unsinnig wahrgenommen werden, zu einem Leidensdruck führen und den Alltag deutlich beeinträchtigen, sollte professioneller Rat gesucht werden.